Freitag, 18. Januar 2008

Untreue

Ja ich bekenne mich schuldig, ich habe keine Worte gefunden, mich zu entblößen, aber ich habe mich verändert und damit kann ich jetzt das Wort ergreifen.

Aber vorweg!

Ich bin der Ansicht, dass das, was derzeit in Bochum mit Nokia passiert, uns bewegen sollte. Wir haben die Pflicht, als Menschen die in einer sich dramatisch verändernden Gesellschaft leben, uns gegen Unrecht von Firmen zu wehren.
Ich muss kurz erklären warum ich meine, dass Nokia in meinen Augen für mich nicht akzeptabel handelt. Sie sind die mit Abstand größten Player am Markt und sie verdrängen zusehens Konkurrenten. Also sind sie erfolgreich, erfolgreicher als die Mitbewerber. Das Werk in Bochum schreibt, soweit ich weiß, schwarze Zahlen, ist also auch erfolgreich. Dazu kommt, dass Nokia staatliche Subventionen von unserer kurzsichtigen Politik erhalten hat.
Wenn Nokia sich das Recht rausnimmt, ausschließlich unter betriebswirtschaftlichen Überlegungen heraus, ein Werk in Deutschland zu schließen, das zu ihrem Gewinn beträgt, dann können wir - ohne dass dies hier in irgendeiner Weise patriotische Hintergründe hat oder so verstanden werden soll - doch verlangen, dass die BWL-Rationalität durch RESPEKT ergänzt wird. Das Handeln von Unternehmen und ihren Managern darf nicht das gesellschaftliche Umfeld, in dem sie Geschäfte machen, unberücksichtigt lassen. Das schließt nicht aus, das dies betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, aber nur, wenn wir es dazu machen!
Beispiel: Eigentlich wollte ich mir das Nokia Handy N95 8 GB zulegen, irgendwie find ich das Ding geil. Jetzt weiß ich, weshalb ich es mir noch nicht gekauft habe.Ich werde auf die passende Neuheit einer anderen Firma warten, auch wenn ich jetzt gerne ein neues Handy hätte.
Damit wir uns richtig verstehen, ich bin nicht gegen Globalisierung, aber ich bin gegen uneingeschränkte Macht von Managern und Unternehmen!

Donnerstag, 12. Oktober 2006

Warum nicht erst einmal verstehen, worüber man redet?

Vielleicht ist es ja hilfreich, ein tieferes Verständnis über Veränderungsprozesse zu schaffen, die uns alle als Menschen und als Teil der Gesellschaft, in der wir leben, treffen, und die unserem Leben letztlich erst Sinn geben.
Beschäftigen wir uns mit Wandel, dann hat das letztlich mit Bewusstwerdung zu tun. Wenn wir beispielsweise unsere Falten beginnen wahrzunehmen, dann können wir sie wegschminken, also unser Leben ein wenig retuschieren, oder sie als das akzeptieren, was sie sind, Ausdruck der Veränderung unserer selbst. Dabei schließt das eine das andere nicht aus. Problematisch wird es nur, wenn wir versuchen, einen Status Quo zu halten, den es außerhalb des Momentes, in dem er uns begegnet, aber nicht geben kann.
Und schon sind wir bei Ängsten.
Wir haben durch die Bank Angst vor Veränderung – auch wenn das niemand wirklich gerne zugibt - was eigentlich meint, wir haben Furcht davor, durch die Folgen des uns treffenden Wandels die eigene Existenzgrundlage und den Anschluss im sozialen Kontext zu verlieren. Aber Angst heißt in diesem Zusammenhang auch innerer Widerstand, sich mit seinem inneren Schweinehund auseinandersetzen zu müssen. Denn Veränderung heißt, althergebrachtes Denken und Handeln, Routinen, die einem das Leben bislang erleichtert haben, ggf. hinter sich lassen zu müssen; Dinge also zu verlernen, damit Neues greifen kann und in Gedanken, Worten und Werken Platz findet. Erst das erzeugt nachhaltige Bewegung, und darum sollte es ja eigentlich gehen.
In der Politik wird uns allerdings Bewegung dadurch vorgegaukelt, dass man immer schneller auf der Stelle tritt. Kleine kompromissbeladene Reförmchen werden uns als große Errungenschaften politischen Handelns verkauft. Ähnliche Muster finden wir aber auch in vielen Unternehmen. Bereits Alfred Herrhausen (ehemaliger Deutsche Bank-Chef und damals von der RAF umgebracht worden) hat seinerzeit erkannt, dass das sic h Fragen ’wer bin ich’, nicht zu den Stärken der Führungselite in Deutschland gehört. Ich denke, daran hat sich bis heute nichts geändert. Aber wie soll sich etwas in unserer Gesellschaft grundlegend ändern, wenn die führenden ’Persönlichkeiten’ nicht damit beginnen, ihre eigenen Wertvorstellungen in Frage zu stellen und eigene Positionen im Kopf zu hinterfragen?
Was man allerorts in Wirtschaft und Politik wahrnehmen kann ist das hektische agieren nach standardisierten Großberatungskonzepten á la McKinsey, da eigentlich der richtige Zeitpunkt für ein frühzeitiges, konsequentes und vorausschauendes Handeln verpasst wurde. Wofür aber braucht man dann eigentlich unsere ganze Führungselite, wenn diese ihre zeifellos hochbezahlten Aufgaben gar nicht erfüllen und die erkennbaren Probleme häufig eher verschärfen?
Es macht allerdings nicht viel Sinn, über die sogenannte ’Spitze’ unserer Gesellschaft herzuziehen, man täte dabei – wie häufig bei Verallgemeinerungen – denjenigen Unrecht, die eben nicht nach diesem Schema handeln!

Vor allem aber, warum beginnen wir nicht einfach erst einmal bei uns selbst?

Versuchen wir mal was anderes!

Hier wird es nicht darum gehen, sich öffentlich zu entblößen. Dafür gibt es subtilere Möglichkeiten, die mir mehr Spaß machen.
Machen wir uns beispielsweise mal Gedanken über ein fundamentales Phänomen, das uns alle trifft, was wir häufig aber ignorieren wollen oder einfach als gottgegeben abtun. Sprechen wir über Veränderungen.

mystery of change

Metamorphosen und Phänomologie des Geistes

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